Heizkreisverteiler – Das Herzstück einer jeden Fußbodenheizung

Heizkreisverteiler der Fußbodenheizung

Der Heizkreisverteiler kommt bei Heizungssystemen mit mehreren Heizkreisen zum Einsatz. Meist ist dies bei Fußboden-, Wand- und Deckenheizungen der Fall. Bei solchen Heizkörpern entstehen Unterschiede im Temperaturbedarf und bei den Anlaufzeiten. Deshalb besteht die Hauptaufgabe darin, den zentralen Heizkreis auf mehrere unabhängige Kreisläufe aufzuteilen und zu regulieren. In der Folge lassen sich mehrere separate Vor- und Rückläufe vorfinden, die von einem zentralen Wärmeerzeuger versorgt werden. Somit gewährleistet der Verteiler eine effiziente und gleichmäßige Wärmeverteilung.

Quelle: hieper.de

Wie funktioniert der Heizkreisverteiler?

Im Grunde reguliert der Heizkreisverteiler lediglich das bereitgestellte Heizwasser. Er stellt sicher, dass die Wärmeabgabe gleichmäßig erfolgt und steuert Fließgeschwindigkeit- und Richtung. Doch ganz alleine gelingt es ihm nicht, denn ein ist für so eine Komponente unerlässlich. Um zu verstehen, warum diese Schritte notwendig sind, schauen wir uns das Ganze anhand eines Beispiels an: der Fußbodenheizung.

Der Heizkreisverteiler bei einer Fußbodenheizung

Die Heizkörper einer Fußbodenheizung sind lange Rohre, die in Schneckenlinien verlegt werden. Anders als beim herkömmlichen Heizkörper gibt es hier keinen eindeutigen Vor- und Rücklauf. Stattdessen verläuft ein Rohr durch den ganzen Raum und sorgt für die Wärmeabgabe. Nun ist es so, dass mit einem längeren Fließweg auch mehr Wärme abgegeben wird bzw. verloren geht.

Damit aber jeder Raum mit der gleichen Wärme versorgt werden kann, verbaut man Heizkreisverteiler. Sie fangen den Vorlauf vom Kessel ab und teilen diesen in mehrere Kreisläufe auf. So hat jeder Raum, der mit einer Fußbodenheizung ausgestattet ist, seinen eigenen Kreislauf. Ventile, die von einem Thermostat kontrolliert werden, regeln dabei die Durchflussmenge.

Meistens verbaut man zwei Heizkreisverteiler hintereinander. Einer nimmt sowohl Vor- als auch Rücklauf und einer nur den Rücklauf auf. Durch diesen Aufbau erhält man eine einheitliche Temperatur.

Der Aufbau eines Heizkreisverteilers

Wie meist auch handelt es sich hierbei nicht um eine einzelne Komponente, doch lässt sich das Herzstück auf die Vor- und Rücklaufanschlüsse reduzieren. Diese sind nebeneinander angeordnet und dienen zur Verteilung des Heizwassers. Meistens ordnet man Vor- und Rücklauf abwechselnd an. Dadurch erreicht man eine gleichmäßigere Wärmeabgabe. Die Anschlüsse befinden sich auf zwei Verteilerbalken, die senkrecht angeordnet sind. Typischer Weitse hält der obere den primären Vorlauf und der untere Balken den Rücklauf.

Wie viele Anschlüsse ein Heizkreisverteiler hat, hängt ganz von der Größe ab. Durch simple Metallrahmen werden Heizkreisverteiler als rechteckige Form produziert. Weitere Bestandteile sind der Stellantrieb sowie die Regulationstechnik, zu der Thermostat und Ventileinsatz gehören.

Ventileinsatz – regulatorische Komponente

Jeder Heizkreis einer Fußbodenheizung besitzt auch einen eigenen Ventileinsatz. Folgerichtig entsteht eine individuelle hydraulische Regulation. Je weiter sich das Heizwasser von der Anschlussstelle entfernt, desto kälter wird es und in der Folge nimmt auch der Druck ab. Nun ermöglicht der Ventileinsatz den Ausgleich dieses Vorgangs, indem er mehr oder weniger Wasser in den Kreislauf einfließen lässt.

Stellantrieb – die Mechanik im Hintergrund

Die Regulation des Heizkreisverteilers wird noch etwas komplexer, denn die Ventile schließen nicht von alleine. Dafür bedarf es der Hilfe des Stellantriebs oder auch Stellmotor. Er veranlasst durch mechanische Bewegungen das Öffnen oder Schließen der Ventile. Dies geschieht erst, wenn Unterschiede zwischen der gewünschten und der tatsächlichen Temperatur vorliegen. Oft geschieht dies in einem gewissen Rhythmus, um eine konstante Temperatur und einen gleichmäßigen Druck herzustellen.

Die Steuerung – Der Thermostat

Zu guter Letzt ergibt sich die Frage, woher der Stellmotor seine Daten bezieht. Diese erhält er über einen herkömmlichen Temperaturfühler in Form eines Thermostats.

Zur Regulation besitzt ein Heizkreisverteiler Temperaturfühler und Thermostate. Der Fühler ermittelt die Temperatur des Systems, welche durch den Thermostat reguliert wird. Jeder kennt den herkömmlichen weißen und zylinderförmigen Thermostat, der sich durch Drehen einstellen lässt. In diesem Fall läuft das Ganze jedoch ein wenig anders ab, immerhin gibt es bei Fußbodenheizungen keine freiliegenden Heizkörper. Das System hinter dem Thermostat ist allerdings dasselbe.

Durch öffnen oder schließen der Heizwasserzufuhr reguliert der Thermostat die IST-Temperatur. Wird die eingestellte Temperatur unterschritten, öffnet sich das Ventil im Inneren und es kann mehr Heizungswasser fließen. Ist die Temperatur höher als der gewünschte Wert, schließt das Ventil und es fließt weniger Wasser.

Maße des Heizkreisverteilers ermitteln

Um den richtigen Verteiler zu kaufen, müssen Sie die richtigen Maße ermitteln. Dabei ist die Anzahl der Anschlüsse zu addieren und genügend Platz für das Entlüftungsventil einzuplanen. Ein Heizkreisverteiler mit vier Heizkreisen zum Beispiel ist in etwa 25 cm breit. Vor- und Rücklaufbalken liegen etwa 30 cm bis 50 cm weit auseinander.

Die richtigen Einstellungen treffen

Trotz der vielen technologischen Vorzüge von modernen Heizkreisverteilern kommt man um eine fachgerechte Einstellung nicht herum. Mit den Einstellungen ist übrigens die Durchflussmenge, welche man über die Drehschrauben der Schwebekörper reguliert, gemeint. Idealerweise übernimmt diese Aufgabe der Fachmann, denn dieser Vorgang geht Hand in Hand mit dem hydraulischen Abgleich.

Da jeder Heizkreis einer Fußbodenheizung unterschiedlich groß ist, gilt es genaue Berechnungen anzustellen. Dabei kommt es unteranderem auch auf den energetischen Zustand und die Heizlast des Raumes an. In Kombination mit weiteren Faktoren kommt man auf die optimale Durchflussmenge des jeweiligen Heizkreises.

Doch auch die Soll-Temperatur muss richtig eingestellt werden. Während ältere Heizkreisverteiler mit herkömmlichen Thermostaten, die manuell eingestellt werden, bestückt sind, laufen moderne Systeme vollkommen automatisch. Bei Ihnen reicht lediglich die Eingabe der gewünschten Temperatur.

Der hydraulische Abgleich bei der Fußbodenheizung

Der hydraulische Abgleich gehört zu den Grundlagen der energetischen Optimierung. Insbesondere bei Fußbodenheizungen und dementsprechend auch bei Heizkreisverteilern spielt er eine große Rolle.

Die Wärmeabgabe eines Heizungssystems sollte am besten gleichmäßig erfolgen. Dies ist meist erst nach einem hydraulischen Abgleich möglich.

Glücklicher Weise hat man die Durchflussmenge optisch sichtbar gemacht. Anhand der Durchflussmengenmesser kann man die Wasserzufuhr ablesen und dann an Drehschrauben verändern. Das heißt allerdings nicht, dass Sie selbst Hand anlegen sollten. Überlassen Sie diese Aufgabe lieber den Fachmann, denn dieser kann auch die restlichen Komponenten richtig einstellen.

Kosten eines Heizkreisverteilers

Die Kosten können stark variieren und hängen von der Ausführung ab. Während man einen kleinen Heizkreisverteiler für wenige Hundert Euro bekommt, sind Pakete, die einen Verteiler mit samt Pumpe und allem Zubehör beinhalten, für bis zu 1000 Euro und mehr wert. Insbesondere die Anzahl der Heizkreise und somit die Gesamtgröße der Gerätschaft spielen eine Rolle. Prüfen Sie also gründlich, welches Gerät Sie brauchen.

Fazit

Heizkreisverteiler sind ein unerlässlicher Bestandteil von Flächenheizungen. Sie verteilen das Heizwasser auf mehrere, voneinander unabhängige Heizkreise auf und ermöglichen so eine optimale Wärmeabgabe. So kann jede Heizfläche mit der für sie richtigen Vorlauftemperatur und Durchflussmenge versorgt werden. Ein Heizkreisverteiler besteht aus den Vor- und Rücklaufanschlüssen, einem Stellantrieb, Thermostat und Ventileinsatz. Die Kosten variieren stark und sind abhängig von der Größe, sollten in den meisten Fällen nicht über ein paar Hundert Euro liegen. Durchflussmenge, Wunschtemperatur und hydraulischer Abgleich müssen bei alten Systemen manuell vorgenommen werden. Bei neueren Systemen kann der Fachmann alle Einstellungen an einem Display regulieren.

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